Esoterik der Ich-Gesundheit!

Was ist „Ich-Gesundheit“?  Ego versus Sein. Es geht um das richtige Verhältnis zu uns selbst. Einerseits müssen wir zu uns JA sagen, andererseits wollen wir nicht in übersteigerte Formen des EGOS kommen.

Ich-Gesundheit könnte leichtfertig verstanden werden, als ginge es darum, das Ego zu „verbieten“. Immerhin müssen wir egoistisch sein, indem wir das Leben als etwas begreifen, das vor allem mit uns zu tun hat (weil wir derjenige sind, der das Leben beobachtet).

Aber dann gibt es da diese übersteigerten Formen. Insgeheim sind wir einem bestimmten Aspekt EGOZENTRIERTER WAHRNEHMUNG doch  sehr überdrüssig – womit die Neigung verständlich ist, mit der wir dieses reinste und derbeste Theater des Menschseins überwinden wollen und Egomanie ablehnen. Ja vor allem in uns ablehnen, aber wir beginnen – aus Gründen der Überforderung – entsprechende Schauplätze vielleicht zu meiden oder errichten Bollwerke gegen die Obsönität, mit der manche Menschen ihr EGO einsetzen, um das EGO anderer herauszufordern. Aber es liegt vor allem an der Schule, die uns unser SO-Sein mit Zweifeln verbunden hat  und ein gesundes „ICH“-Gefühl untergraben hat. SO wurde aus dem ICH ein Despot, der uns im Banne hält, und es geht oft einfach nur um die Behebung der eigenen Minderwertigkeit und Demütigung, und die Wiederherstellung unserer Willenskraft, die in der Erziehung und Sozialisierung gebrochen wurde. Wann endlich begreift die Gesellschaft, diese manipulativen Charakter der Sozialisierung, vor allem in der Schule? Ein Zerbrechen des ICHS geschieht zb durch den Zwang der Nötigung, in einen Leistungskaruseel gesetzt zu werden. Wem würde da nicht schwindlig? Nur jenen Typen, die dafür geschaffen sind, höchste Plätze der Gesellschaft einzunehmen, um durch die scheinbare Sicherheit des in Büchern ablesbaren Scheinswissens ein angenehm einfaches Leben zu erhalten.  Viele sind da weiter, inklusive Wütende, indem sie diesen Schein ablehnen und in anderer Weise autark werden wollen – doch fällt ihnen die Last und Bürde zu, sich von der Kultur um sie herum nicht gewürdigt und gestützt zu sehen. Und sie erleben, wie alle anderen, eine Kultur des Hasses, des Streites, und der Missgunst (Kali Yuga).

Unsere psychologische Gegenreaktion auf das kulturelle Erbe der ICH-Verblendung ist verständlich, dass wir  dem Mangel an Entsprechung zu unserem SO-SEIN auszugleichen versuchen – nur auf falschem Wege, so dass unser Blick zu sehr nach Aussen geht. Es muss nicht mal egoistisches Verhalten heraus kommen, sondern das ewige Zweifeln genügt bereits.
Anstatt  uns selbst einfach zu legitimieren, autark und autonom über unsere Wirklichkeit und Wahrnehmung bestimmen zu dürfen (und ebenfalls das Leben anderer ihrer Verantwortung zu überlassen).  Eigenverantwortlich zu bestimmen, was wir gerne leben und erfahren wollen.Und die anderen, die vielleicht ihre eigenen Probleme mit dem Anderssein von uns haben, ja die müssen nur sich selbst gegenüber verantwortlich sein. Denn uns geht ihre Meinung über uns nicht viel an. Jeder erzeugt seine eigene Realität, und muss vor allem selbst damit leben. In dieser Art Wahrnehmung, wird auch die Opferrolle nicht mehr so leicht abrufbar.

In dieser Orientierung bildet sich ein ICH, das nun nicht mehr definiert wird, das EGO zu schützen, sondern das Seelische zu erleben.
Das Seelische ist all das, was wahrzunehmen ist, aus unserer sehr individuellen Grundprägung, ein seelisches Wesen zu sein.
Seelisches ist angeborenes Empfinden, Harmoniebedürfnis zB, oder das Erfüllen von Sonnenbewusstsein. Es ermöglicht uns eine (nicht wertende) Sicht auf das Leben, in der es die verschiedensten Quellen der Erfüllung gibt. Etwas, was Bestand hat, was wirkliche Erfahrung bedeutet, und was nicht so flüchtig ist wie auswendig gelerntes Wissen oder im Ritual vorgetragenes Bücher-Wissen über das Leben ist. Echtes miterleben, Anteilnahme und Begreifen, das ist seelisches…

Umso bewusster wir werden, entdecken wir jedenfalls mehr Gefallen an jenen Dingen, die uns in die Lage versetzen, möglichst in Harmonie mit allem uns umgebenden  zu kommen – was aber nicht bedeutet, im Aussen alles mitzumachen pder gut zu heissen. Was uns nicht zuträglich ist, oder gegten das Gewissen verstößt, brauchen wir nur in seiner Realität zu registrieren, denn ändern können wir es in den seltensten Fällen, und wir müssen es weder akzeptieren noch verurteilen. Wir stimmen einfach nicht überein.
Es bedeutet wohl  erst mal eine unvoreingenommene Wahrnehmungsweise. Dadurch können wir auch bessere Urteile  bilden, ob wir uns auf das, was im Aussen vor sich geht, weiter einlassen wollen oder ob wir uns sagen, „das geht mich nichts an, es entspricht nicht meiner Wahl: Es gehört zu der Wirklichkeit anderer.“ Wir müssen udn können nicht zum Märtyrer werden, indem wir mit allen Wesen, denen es nicht gut geht,  Mitleid haben. So gehört es für mich bei jedem esoterischen Streben auch dazu, zwar den Schatten und das Dunkle in dieser Welt wahrzunehmen, aber sich nicht darin zu verlieren. Das Leben ist einfach zu kurz und die Welt zu dunkel, dass man zwischen zwei Stühlen sitzen könnte. Man muss tatsächlich mehr oder weniger das Licht als Hauptziel begreifen… – und das zu leben, ist irgendwo eine Betonung des eigenen ICHS. Es geht m.E. gar nicht anders. Aber dieses ICH muss befreit werden, von der Verhaftung, sich andauernd mit anderen zu vergleichen, oder den kollektiven Inhalten zu entsprechen. Wenn man übereinstimmt mit dem Denken aller, ist es einfacher, aber für mich als medialer Mensch, ebenso wie als Rebell gegenüber der herrschenden Ordnung, ist es nicht mehr einfacher, sondern schwieriger in dieser Kultur „alles mitzumachen“. Nein, ich entdecke: umso öfter  ich einen eigenen Weg gehe, und mich nicht von der Not packen lasse, desto freier fühle ich mich. Auch wenn hunderte um einen herum sagen, dieser Weg sei ein Irrweg. Oder es sei nicht ihr Weg. Es geht auch gar nicht anders. Aber die vielen in dieser Welt sind noch verhaftet dem Glauben, ein Weg müsse der Weg sein, den alle gehen könnten. Eine gewisse Romantik des Eigenbrötlertums empfinde ich jedenfalls besser, als die übliche Neigung, sich weit zu verstellen und zu verbiegen, und doch nie im Aussen das erwünschte heilsame Erlebnis zu finden, mit sich  und allen im Reinen zu sein. In einem grossen Wurf, sehr vieles zu beachten. Beachtet man einen kleineren Ausschnitt der Welt, der einem wichtig wird, ist es einfacher, um überhaupt irgendwo wirklich anzukommen… – so sagt man sich nach Jahren nicht mehr, man ist bei all dem Berücksichtigen sozialer Kontexte nur auf einer Welle geschwommen und hat nichts wirkliches für sich erreicht….

Was wir in der Esoterik als „Bewertungslosigkeit“ definieren, ist in meinen Augen eine bestmögliche Methode, aus den Fängen des Egos heraus zu kommen. Wir nehmen uns, aber auch andere nicht mehr so wichtig, als dass die ganze Welt sich um eine Einzelheit drehen sollte, und diese Einzelheit ist dabei nur eine Illusion (die verkopfte Vorstellung über den jeweils anderen oder über einen selbst). Es gibt eine bessere Zeit zu erleben,  in vollem Bewusstsein, voller Wahrheiten, die zugleich auch vortrefflicher die heftigeren inneren Entgleisungen vermeiden hilft.
Dieses Erleben von Zeit , was wir anstreben, das könnte man den Ausdruck eines ausgeweiteten Hier und Jetzt Gewahrseins nennen.

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